Leuchtturmprojekt bei MEGA: Rückführung des dezentralen EWM

Das Ziel des Projekts bei der MEGA eG war »ein Klassiker«, der Weg dorthin allerdings eher ungewöhnlich: Die Rückführung des dezentralen SAP EWM 9.5 in ein Embedded EWM in S/4HANA, um ein durchgängiges Embedded-Szenario und eine einheitliche Systemlandschaft zu schaffen.

Die MEGA eG

Die MEGA eG ist eine Genossenschaft bestehend aus rund 90 Standorten deutschlandweit und dem Onlineshop. Seit ihrer Gründung 1901 in Hamburg-Altona hat sie sich von einem ursprünglichen Einkaufsverbund in das größte handwerkseigene Großhandelsunternehmen für das Maler-, Bodenleger- und Stuckateurhandwerk mit rund 5.700 Mitgliedern – überwiegend selbständige Handwerksbetriebe – entwickelt. Das Vollsortiment, bestehend aus Farben und Putzen, Boden- und Wandbelägen, Wärmedämmsystemen, Trockenbaustoffen, Bautechnik, Maschinen und Werkzeugen, umfasst rund 100.000 Artikel von über 800 Lieferanten.

Zie­le des Pro­jekts

Vor dem Projekt gab es bei der MEGA eG eine Drei-System-Landschaft.

Mit EWM 9.5 ist das letzte Release der klassischen EWM-Business-Suite erreicht, ein höheres Release wird es von Seiten des Softwareunternehmens SAP in diesem Kontext nicht mehr geben. Alle aktuellen und künftigen Innovationen – auch für die Lagerverwaltung – werden ausschließlich auf SAP S/4HANA realisiert. So musste auch die MEGA eine fundamentale Entscheidung treffen: Entweder das dezentrale EWM 9.5 in ein dezentrales S/4HANA-EWM migrieren (der von SAP unterstützte Weg mit einer verteilten Systemlandschaft mit ERP und EWM) oder es mit einer anderen Variante probieren, die direkt »alles unter einen Hut« bringt.

Die MEGA und prismat haben bereits in der Vergangenheit bei der Einführung von SAP EWM am Standort Hannover im Rahmen eines Lagerneubauprojektes erfolgreich zusammengearbeitet.

»Bei den Gesprächen mit der prismat kam von unserer Seite schnell die Frage auf, ob eine zentrale Ein-System-Lösung nicht sinnvoller für uns sei«, sagt Jens Hungershausen, Bereichsleiter IT bei der MEGA. Eine Steilvorlage für prismat. »Also haben wir uns entschieden: Wir arbeiten an einer solchen Lösung«, sagt prismat-Bereichsleiter Robert Halm. Herausgekommen ist ein innovativer Transformationspfad, bei dem das dezentrale EWM abgeschaltet und in ein Embedded EWM migriert wird.

Die Vorteile lagen für MEGA auf der Hand. »Da die Rückführung des dezentralen Szenarios in das Embedded EWM unseres S/4HANA ERP und die damit verbundene Ablösung der Drei-System-Landschaft zudem Kosten einspart und eine deutliche Vereinfachung ermöglicht, ist die Entscheidung schnell gefallen«, sagt Jens Hungershausen. Die S/4HANA-Transformation realisierten MEGA und prismat dann in gut zwei Monaten gemeinsam. Die Migration beinhaltete unter anderem eine Lagernummer, 47 Lagertypen und 19.257 Lagerplätze sowie 123 Fiori Apps und ABAP-seitig über 70.000 Zeilen Custom Code.

Das Projekt bestand aus drei wichtigen Säulen: Lagerneubau, EWM-Einführung und Zentralisierung der Prozessabwicklung. In dem Zentrallager in Hannover (Lagerneubauprojekt 2012) laufen auf einer Lagerfläche von 18.000 m² die ehemals dezentralen Prozesse jetzt zentral ab. Im Bereich »Fußboden« und durch die Integration eines weiteren Lagerstandortes »Farbe« gelang die Zusammenführung von vier ursprünglich dezentralen Lagerstandorten.

Das Ergebnis

Durch die Migration des dezentralen EWM 9.5 in das Embedded EWM des S/4HANA ERP konnte die MEGA eG die bisherige Drei-System-Landschaft mit dem GoLive am 02. Mai 2020 eliminieren. Damit ist die Logistik des Systemanbieters für Sanierung, Renovierung und Modernisierung bestens aufgestellt, um aktuelle und künftige neue Features der SAP S/4HANA zu nutzen und die eigenen Unternehmensprozesse auf die nächste Evolutionsstufe zu heben.

Der folgende Referenzfilm zeigt mehr Details zu dem Leuchtturmprojekt bei MEGA.

Der nächste Schritt: Embedded TM

Nach diesem Projekt hatte der Großhändler aus Hamburg bereits den nächsten Schritt geplant: Als weiteren Teil der SAP S/4HANA-Strategie führt MEGA zurzeit zusammen mit prismat das Embedded SAP Transportation Management ein. Dabei löst SAP TM das SAP LE/TRA ab, welches die Genossenschaft bis dahin mit SAP ERP Central Component (ECC) verwendet hat.

Die MEGA nutzt die Lösung für Transportmanagement sowohl in der internen Warenlogistik als auch für die Auslieferungslogistik mit dem eigenen Fuhrpark. Die Digitalisierung der Auslieferungslogistik beinhaltet u.a. eine visualisierte Kartenplanung und soll langfristig auch den Einsatz einer mobilen Anwendung für das Tracking in den Fahrzeugen umfassen.

Mittlerweile (Stand 12/2023) fanden dazu mehrere Rollouts statt: An 22 Standorten in der internen Warenlogistik und zwei Standorten in der Auslieferungslogistik. Ein weiterer GoLive in der internen Warenlogistik ist noch für dieses Jahr geplant.

Das langfristige Ziel der MEGA ist es, durch die Integration von ERP, SAP TM und SAP EWM auf einem zentralen SAP S/4HANA-System die größtmögliche Transparenz der internen Warenflüsse zu schaffen. So profitieren auch die Kunden durch genau prognostizierbare Liefer- und Abholtermine.

Kundenstimme

»Ich glaube, dass die Logistik heute ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal im Bereich des Großhandels ist. Wir haben uns für SAP Transportation Management entschieden, weil wir der Überzeugung sind, dass ein integriertes Szenario – embedded – ganz nah an den ERP-Prozessen (…) genau der richtige Weg ist.«

Jens Hungershausen
Bereichsleiter IT
MEGA eG

Zum Validierungsbericht des Fraunhofer IML

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